2.5 Arcadia NP
Tag 9 Di, 25.09.2007
Wie man den zweiten Tag
gestaltet, hängt ganz von den persönlichen Vorlieben ab.
Man kann diverse Touren (auch Whalewatching) mit Booten
unternehmen, die von Bar Harbor aus in See stechen. Man
kann Mountainbikes mieten und – ausgestatte mit einem
Proviantkorb – in die Pedale treten; 70 km Radwegnetz
stehen zur Verfügung. Wagemutige versuchen, sich mit dem
Kajak in den wogen des Atlantik zu behaupten, wer lieber
auf festem Boden bleibt, zieht gute Schuhe an und begibt
sich auf einen der Wanderwege mit insgesamt fast 200 km
Länge. Einfache Spaziergänge, wie z. B. um den Jordan
Pond, sind ebenso möglich wie Bergwanderungen.
Die höchste Erhebung auf
der Insel und an der amerikanischen Atlantikküste, der
Cadillac Mountain, erreicht eine Höhe von
466 m. Von hier gewinnt man einen Überblick. Im Winter
ist die Autostraße zum Gipfel geschlossen. Andere Berge,
wie der Sargent Montain (419 m) und der Penobscot
Mountain (360 m) dagegen sind autofrei und lohnende
Ziele für mittelschwere Wanderungen. Interessant ist
auch eine Fahrt mit dem Wagen in den westlichen Teil der
Insel. Der ist zwar landschaftlich weniger spektakulär,
dafür aber auch weniger überlaufen. Wer hier anstatt in
Bar Harbor oder Ellsworth übernachten möchte, findet in
Southwest Harbor mehrere historische Inns. Informationen
über die Insel erteilt das Thompson Island Information
Center; es liegt am SR 3 kurz vor der Fahrt auf die
Insel. Der National Park Service unterhält sein eigenes
Info-Zentrum, Hulls Cove Visitor Center (12 km nach
Thompson Island am SR 3). Dort bezahlt man den Eintritt
in den Park (10 $ pro Auto) und dies ist auch der
Ausgangspunkt der Loop Road. In der Eintrittsgebühr sind
eine sehr gute Karte enthalten sowie Broschüren über
Wander- oder Radwege. Die Ranger, die die Station
leiten, beraten gerne und können hilfreiche Tips geben,
welche Wanderungen man mit welcher Ausrüstung
unternehmen kann.
Leuchtturm auf Mount Desert Island:
Bass
Harbor Head Light (siehe Anlage LT Zff. 12)
Der Leuchtturm Egg
Rock Light, Winter Harbor, liegt auf einer Insel
und kann nur per Boot erreicht werden (siehe Anlage LT,
Ziff. 12 a).
Übernachtung: Sunrise
Motel, Trenton.
3 Das Landesinnere von Maine, New Hampshire,
Vermont, Massachusetts und Connecticut
3.1 von Bar Harbor
nach North Conway Tag 10 Mi,
26.09.2007
Von Trenton geht es auf dem
SR 3 Richtung Ellsworth, Er stößt kurz vor Ellsworth auf
den US 1, der in Ellsworth den US 1A kreuzt. Auf ihm
fährt man Richtung Westen bis zum I-95, den man in
Newport wieder verläßt. Von dort geht es immer auf dem
US 2 in westlicher Richtung durchs südliche Maine.
Landschaftlich Spektakuläres hat die Strecke nicht zu
bieten, aber man erhält einen Eindruck des größten und
am dünnsten besiedelten Staates Neuenglands. Die Orte
hier sind längst nicht so schmuck wie im Süden, oft
bestehen sie nur aus ein paar einfachen Häusern, einem
Geschäft und einer Tankstelle. Maine ist der ärmste
Staat der Region, die Realität im Landesinneren sieht
anders aus als an der relativ wohlhabenden Küste. Hübsch
ist Bethel, ein Wintersportort, von dort fährt
man bis nach Gorham, wo man den US 2 verläßt und nach
Süden auf den SR 16 abbiegt. Er führt durch Pinkham
Notch – Notches nennt man die einschnitte zwischen den
Bergen – und durch den White Mountain National
Forest, der etwa 80 % des Gesamtgebiets der
White Mountains einnimmt, und weiter nach
North Conway. Das Zentrum der White Mountain Region
besticht nicht durch besondere Schönheit, bietet aber
eine breitgefächerte touristische Infrastruktur und ist
zudem bekannt für seine Outlet Stores. Dort einzukaufen
lohnt sich doppelt. Nicht nur, weil Markenprodukte ab
Fabrik billiger sind, sondern auch, weil New Hampshire
keine Sales Tax erhebt. Im Settlers’s Green Outlet
Village am südlichen Ende der Main Street sind Gap,
Nike, Levi’s und 50 andere Hersteller vertreten.
Die Talstation der
Mount Washington Cog Railway - die alte
Dampfbergbahn ist schon seit 1869 in Betrieb und müht
sich schnaubend zum Gipfel - liegt östlich von Bretton
Woods, das man über den US 302 erreicht. Machen Sie sich
auf ein Abenteuer gefaßt: Selbst wenn im Tal die Sonne
scheint, kann es auf dem Gipfel des Mount Washington
bitter kalt sein. Der höchste Berg Neuenglands ist
berühmt-berüchtigt für sein rauhes Klima, 1934 wurde
hier die höchste Windgeschwindigkeit gemessen, die
jemals auf der Welt verzeichnet wurde: 372 km/Std. Ob
man von oben die erhoffte Fernsicht hat, ist nicht
vorauszusagen, wenn die Berge aber nicht wolkenverhangen
sind, ist der Blick herrlich. Von der SR 16 ist der
Gipfel im Sommer von Mai bis Oktober auch über eine
anspruchsvolle Mautstraße zu erreichen. Die Abzweigung
kann ich auf der Karte nicht finden. Sie müßte vor
Jackson liegen.
Der Mont Washington
ist mit 1917 m Höhe der größte unter den rauhen,
steinigen und fast hochalpin anmutenden Riesen, die ihn
umgeben und alle Namen von bedeutenden Präsidenten
tragen: Mount Adams, Mount Madison, Mount Jefferson,
Mount Monroe, Mount Eisenhower.
Übernachtung: Clarendon Motel, North Conway |