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3.5       von Bennington nach Lenox-Stockbridge (Berkshires)    Tag 14   So, 30.09.2007

Weiter geht es auf dem US 7 nach Williamstown. Das kleine Städtchen, dominiert von einem College und dessen strengen grauen Granitbauten, beherbergt eines der besten Museen Neuenglands, das Sterling und Francine Clark Art Institute. Europäische Kunst von der Renaissance bis zum frühen 20. Jh., darunter eine beeindruckende Impressionisten-Sammlung, und Werke amerikanischer Maler gehören zur Privatsammlung des Ehepaares Clark.

Die klassische Moderne bildet den Höhepunkt der Sammlung des Williams College Museum of Art in Williamstown, das zu den besten Neuenglands gehört: Europäische Impressionisten sind ebenso vertreten wie amerikanische Künstler und europäische Maler des 15. Jh. und 16. Jh. (Di-So, 15 Lawrence Hall Drive).

Williamstown und North Adams – größer können Gegensätze nicht sein. Hier eine gediegene alte College-Stadt, in der auf weiten Rasenflächen imposante steinerne Bauten thronen, dort ein Industrie- und Eisenbahnort, wirtschaftlich vom Niedergang bedroht. Was beide eint, ist scheinbar die Kunst. Denn während Williamstown sich ein hervorragendes Sterling and Francine Clark Art Institute als Luxus leisten kann, stellt das Massachusetts Museum of Contemporary Art (MASS MoCA) für North Adams den Hoffnungsträger dar: Es soll die Stadt auf die touristische Landkarte bringen und dadurch die Wirtschaft ankurbeln. Wer sich für zeitgenössische Kunst (Film, Tanz, Performances, Ausstellungen, Installationen) interessiert, sollte dem MASS MoCA unbedingt einen Besuch abstatten. Schon allein die Architektur ist sehenswert – das Museum ist in einer alten Textilfabrik untergebracht (Juni-Okt. tägl., sonst Mi-Mo).

Mohawk Trail (Es war ursprünglich nicht geplant, diesen zu fahren. Durch den zusätzlichen
                          Tag könnten wir ggf. bis zur Bronzestatue des Mohawk-Indianers westlich von
                          Charlement fahren und dann wieder zurück (siehe ADAC, S. 76)                       

Zwischen der Grenze zum Staat New York und Millers Falls am Connecticut River trägt der SR 2 den Beinamen Hohawk Trail. Er führt ab Williamstown in östliche Richtung.Diese erste Panoramastraße Neuenglands wurde 1914 eröffnet, und ihre Strecke ist besonders östlich von North Adams landschaftlich wunderschön. Sie führt über Hügel und durch kleine Dörfer und folgt dann dem Lauf des Deerfield River. In Shelburne Falls hat man eine alte Brücke durch überbordenden Blumenschmuck zu einer Attraktion gemacht, die jeden Floristen erfreut: die Bridge of Flowers.

Die Berkshire Mountains, die Massachusetts im Westen begrenzen, sind die Ausläufer der Green Mountains, ein sanft hügeliges Gebiet, in dem sich solider Reichtum manife­stiert.Stattliche Inns (Landgasthäuser) mit schattigen Veranden und prächtige alte Villen in grünen Parklandschaften prägen das Bild. Im frühen 19. Jh. entdeckten Künstler die Ge­gend.Hermann Melville – er lebte in Pittsfield und schrieb hier u. a. „Moby Dick“ - und Natha­niel Hawthorne fanden hier Muße zum Schreiben, und der Illustrator Norman Rockwell hatte sein Atelier in Stockbridge, wo sich auch das ihm und seinen Arbeiten gewidmete Museum befindet.Bald folgten ihnen Millionäre, die den Charme der sanften Hügellandschaft und die Nähe zu den Kreativen zu schätzen wußten.

In Pittsfield biegt man vom US 7 in westlicher Richtung auf den US 20 ab, wo man nach 8 km auf Hancock Shaker Village stößt. Die Gemeinde wurde Ende des 18. Jh. gegründet und bestand bis 1980. In 21 Gebäuden kann man sich über die verschiedenen Aspekte des Lebens der Shaker informieren. Besonders interessant ist der Round Stone Barn, ein Stall aus dem Jahr 1826, der in beispielhafter Weise Ästhetik und Funktionalität vereint: Im Zentrum liegt der Hauspeicher, der vom Obergeschoß aus gefüllt wurde. Die Plätze fürs Vieh sind speichenartig um die Mitte angeordnet, do daß eine einzige Person die Fütterung übernehmen konnte. Das Ausmisten schließlich geschah vom Erdgeschoß aus. Zu besichtigen sind außerdem Werkstätten, Schule und Versammlungshaus, die Waschküche und das Brick Dwelling, in dem die Gemeindemitglieder aßen und schliefen. Zurück auf der US 7 geht es weiter Richtung Süden nach Lenox. Falls noch Zeit ist, Abstecher  nach Stockbridge und zurück, andernfalls am nächsten Morgen besichtigen.

Übernachtung: Daysinn, Lenox