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2          Atlantikküste von Boston bis Bar Harbor (Massachusetts, New Hampshire, Maine)

 2.1       Städtetrio in altem Gewand: Salem, Portsmouth, Portland

2.1.1    Salem                                               

Die erste Etappe der Reise führt durch drei Städte in drei Staaten: Salem in Massachusetts, einst dominant im Asienhandel, Portsmouth, New Hampshires wichtigster Hafen, und Portland, Maines größtes urbanes Zentrum.

Neuenglands interessanteste Städte liegen an der Küste. Denn es war von Anbeginn die See, der die Menschen ihr Auskommen verdankten. Die kargen Böden lieferten gerade genug, um den lokalen Bedarf zu decken, an Export war nicht zu denken. Die alternative lag im Handel. Neu­englische Schiffe kreuzten in der Kolonialzeit zwischen der Karibik, England und Afrika, nach der Unabhängigkeit dehnten die Frachter ihre Reisen bis nach Asien aus. Werften, Piers, Lager­häuser prägten die Küstenstädte, Reeder, Kaufleute und Kapitäne residierten in prunkvollen Häusern, in den Hafenstädten manifestierte sich der Reichtum der Region.

Besonders augenfällig wird das in der 38.000-Einwohner-Stadt Salem. Opulente Villen aus der Zeit um 1800 reihen sich entlang der Chestnut Street, Zeugen der Epoche, als Salem zu den be­deutendsten und wohlhabendsten Seehäfen der USA zählte. Seine Blütezeit war nur kurz. Sie begann mit dem Asienhandel – vor allem Pfeffer aus Sumatra füllte die Säckel der Kaufleute – und endete im frühen 19. Jh., als Schiffe gebaut wurden, für die Salems Hafen zu flach war. Von den 50 Piers sind heute nur noch einige als historische Reminiszenz erhalten, zusammen mit alten Hafengebäuden stehen sie als Salem Maritime National Historic Site  (193 Derby St.) unter Denkmalschutz.

„Kuriositäten, natürliche und von Menschenhand geschaffene“, die Salemer Seefahrer auf ihren Weltreisen entdeckten, kann man heute im Peabody und Essex Museum besichtigen, das neben Kriegskeulen von den Fidschi-Inseln Muscheln, Porzellan und Galionsfiguren auch eine beacht­liche Sammlung von Kunstgegenständen besitzt. Neben diesem hervorragenden Museum und den hübschen alten Gebäuden bietet Salem vor allem „Hexiges“ in allen Variationen. Die Stadt schlägt noch heute Kapital aus den Hexenprozessen, die hier 1692 stattfanden – die Hysterie, in die sich die sittenstrengen  Puritaner hineinsteigerten, kostete damals 19 Menschen das Leben. Die spannendste und dabei noch objektive Darstellung des Geschehens bietet das Salem Witch Museum, das in einer damaligen Kirche am Common untergebracht ist.
 

2.1.2    von Salem nach Portsmouth                         Tag 2 Di, 18.09.2007

Wenige Kilometer rechts von Salem liegt Marblehead. Es ist ein ruhiger, exklusiver und sehr teurer Wohnort mit einer langen Geschichte, der dank strenger Denkmalschutzgesetze über wunder­bar gepflegte alte Bausubstanz verfügt. Schmale Gassen, bunt gestrichene Häuser und kleine, mit Liebe bepflanzte Gärten machen den Spaziergang durch den alten Ortsteil zum Vergnügen.

Den besten Blick über den Hafen hat man von Fort Sewall am Ende der Front Street. In dem geschützten Naturhafen liegen die teuren Yachten dicht an dicht, und wer mit dem Auto zum Marblehead Neck fährt, sieht die Villen derer, die sich auch die exquisiten Boote leisten können.

Zurück in Salem weiter dem SR 1A nach Norden folgen und nach 5 km rechts dem SR 127. Er führt die Küste entlang um die Halbinsel Cape Ann nach Gloucester. Seit der Verfilmung des Romans „Der perfekte Sturm“ ist der Ort Gloucester weit über die Landesgrenzen hinaus be­kannt geworden und die Taverne Crow’s Nest (334 Main St.) wurde zur Touristenattraktion. Ansonsten ist Gloucester ein kommerzieller Fischereihafen, in dem gearbeitet wird und die Boote nicht als Staffage dienen. Den Einstieg in die Geschichte des Cape, v. a. unter dem Aspekt der vielen lokal und international bekannten Maler, die hier arbeiteten, bietet das Cape Ann Historical Museum (27 Pleasant St., Di-Sa).

Noch heute lebt man hier vom Meer: Die Fischereiflotte von Gloucester ist die größte der Ost­küste. Auch Whale-Watching wird groß geschrieben: Gloucester ist nur 20 km von der Stell­wagen Bank entfernt, der Futterstelle von Walen, Haien und Delphinen. Trips: Cape Ann Whale Watch, 415 Main St., Tel. 978-283-51 10. Auf der East-Side des Hafens ist der LT Eastern Point Light (siehe Anlage LT Ziff. 0.1)

Der SR 127A führt weiter entlang der Küste der Halbinsel nach Rockport; auf dem Weg dorthin liegt Good Harbor Beach, ein sehr schöner Strand, über dem grandiose Villen thronen.

In Rockfort wurde früher Granit verschifft, und das Städtchen war im 19. Jh. Ein wichtiger Hafen. Heute lebt der kleine Ort davon, daß er so schön liegt und seit den zwanziger Jahren des 20. Jh. Künstler begeisterte. Noch immer scharen sich Hobbymaler und –Fotografen um die rote Fischerhütte Red Barn als „Motiv No. 1“ oder streifen durch die Galerien und Geschäfte am Bearskin Neck.

Weiter geht es um die Halbinsel Cape Ann weiter. Am Ende der Halbinsel ist der LT Annisquam Light (siehe Anlage LT Ziff. 0.2) . Überall an der Strecke bietet sich Gelegenheit zum Lunch, wer Seafood liebt, sollte erst in Essex zum Essen gehen. Der Ort ist berühmt für seine Antiquitätengeschäfte, aber noch berühmter für ein Restaurant: Woodman’s, das von sich behauptet, es hätte 1916 das Muschelgericht „Fried Clams“ erfunden. Hier sind Meeresfrüchte aller Art zu genießen, zum Essen macht man es sich auf der Terrasse oder an Picknicktischen gemütlich.

Da die Fahrtstrecke zwischen Essex und Newburyport nur 64 km beträgt, bietet sich am Nach­mittag Gelegenheit zu einem Strandspaziergang oder zum Baden. Von Ipswich aus erreicht man die Richard T. Crane Jr. Memorial Reservation mit über 6 km feinstem weißen Sand und Dünen.

Wo der Merrimack River in den Atlantik mündet, liegt eines der reizvollsten Städtchen, das die Nordküste von Massachusetts zu bieten hat: Newburyport. Prächtige Herrenhäuser aus dem 17. bis 19. Jh, in denen Kaufleute und Kapitäne residierten, säumen die Prachtstraße des Ortes, High St.

Auch der Market Square District, die revitalisierte Hafengegend, ist unbedingt sehenswert.

Man kann auf einer hölzernen Promenade am Wasser entlang spazieren oder unter fachkundiger Leitung mit Newburyport Whale Watch auf die unblutige Jagd nach Walen gehen (Tel. 1 (800) 8 48 11 11.

Newburyport war früher ein Schiffbauzentrum und dank seiner Lage wichtige Hafenstadt.

LT Newburyport Harbor Range Lights siehe Anlage LT. Ziff. 0.3)

Ein ganz besonderes Naturerlebnis ist Plum Island, eine Halbinsel südlich von Newburyport (kurze Fahrtstrecke), deren Großteil das Parker River National Wildlife Refuge einnimmt. Strände, Dünen und Marschen bieten über 800 Pflanzen- und Tierarten Lebensraum. Ornitholo­gen finden hier ihr Dorado: Es gibt gut 300 Vogelarten zu beobachten. Spazierwege, Aussichtst­ürme und Plattformen sind angelegt, während der Brutzeit bestimmter Vogelarten ist das Strand­gebiet von April bis August ganz oder teilweise nicht zugänglich. Die Parkplätze sind begrenzt, je früher man kommt, desto besser. 


Von New Hampshire nach Maine

An der nur 29 km langen Atlantikküste New Hampshires gibt es etliche Badeorte. Um zügig voranzukommen, schlägt der ADAC vor, Newburyport den Schildern zum  I 95 zu folgen und auf diesem den Rest der Strecke nach Portsmouth zurückzulegen. Da wir jedoch in Portsmouth noch den nächsten Tag verbringen werden, fahren wir nach Möglichkeit weiter den SR 1 durch die Badeorte. Der populärste Ort ist das Seebad Hampton Beach.


In Portsmouth angekommen, findet man Restaurants in der Gegend um Market und Bow St. Bierliebhaber sollten den Tag in der Brewery an der Market St. beschließen, wo verschiedene frisch gebraute Biere serviert werden..

Übernachtung: Motel 6, Portsmouth   No. 1424