3.12
Arches Nationalpark
(S. 40) Tag 20
(siehe Anlage S. 2 – 5)
Kaum sechs Meilen weiter an der 191 findet sich rechts
die Ausfahrt zum Arches National Park. Er muß auf alle
Fälle auf den atemberaubenden Wanderwegen zu Fuß
erkundet werden. Da es hier mit schattigen Wegen nicht
so reichlich bestellt ist, sollte man gleich morgens um
8 Uhr zur Öffnung des Visitor Centers dort sein und die
aktuellen Informationen zum Park und den Trails
einholen. Dabei gilt es, Prioritäten zu set-zen, wenn
man die sehenswertesten Felsbögen an einem Tag bewundern
möchte.
Am »zierlichen« Delicate Arch ist es zum
Fotografieren am späteren Nachmittag am besten, aber das
bedeutet einen anspruchsvollen, rund einstündigen Hinweg
bergauf in glühender Mit-tagssonne. Wem es also nicht
primär um das »beste Büchsenlicht« geht, mag sich schon
morgens zu diesem Wunderwerk aus Sandstein aufmachen und
erst später den Weg zum Devil's Garden, zu
den Windows und zur Park Avenue
nahe dem Parkausgang einschlagen.
Die Wanderwege zu den Bögen haben es in sich, soviel
gleich vorweg. Wer sie aber auf sich nimmt, wird mit
einigen der wunderbarsten Anblicke des ganzen Südwestens
belohnt. Vorbe-dingungen sind - auch außerhalb des
Sommers - ein paar gute Wanderschuhe, Hut,
Sonnen-schutzmittel und mindestens ein Liter Wasser pro
Person. Die Park Rangers wissen genau, wa-rum sie immer
wieder auf die Gefahren der Dehydrierung hinweisen:
Schon bei zu vielen hat akuter Wassermangel zu
gefährlichen Erschöpfungszuständen geführt. Wer im
übrigen die Au-gen aufhält, wird im ganzen Park seinen
Weg nicht verfehlen, denn der ist regelmäßig mit
klei-nen Steinhaufen oder Steinmännchen, den so
genannten »Cairns« gekennzeichnet.
Ein Bogen wie ein Traum
Folge den Wegweisern bis zum Parkplatz der Wolfe Ranch.
Von hier aus ist der Weg zum Delicate Arch
nicht zu verfehlen und leicht zu beschreiben: immer
bergauf. Dabei führt der Pfad für einige Zeit über ein
steil ansteigendes, glattes Felsplateau, also besondere
Vorsicht bei Nässe und - kein Scherz - bei Reif und
Eisglätte! Man befindet sich immerhin in über 2000 m
Höhe -und oft sieht man südlich auf den bis über 3800 m
aufragenden La Sal Mountains eine Schnee-haube.
Schließlich, nach einer steinernen Rampe direkt am Fels
entlang, biegt man um die Ecke und sieht auf einmal das
Naturwunder vor sich. Der turmhoch freistehende, quasi
aus dem Vollen gemeißelte Steinbogen blickt auf das
Cache Valley, die Winter Camp Ridge und das Dome
Plateau. So etwas hat man noch nie gesehen! Hier läßt
sich so leicht die Zeit vergessen. Falls man gegen Abend
heraufgekommen ist, muß man sich leider daran erinnern,
nicht auf die allerletzten Sonnenstrahlen über den
Bergen zu warten, denn das macht den Abstieg riskant.
Wer nicht so gut zu Fuß ist, sei beruhigt: Es gibt einen
(wenn auch recht weit entfernten) Aussichts-punkt, der
mit dem Wagen und auf einem sehr kurzem Fußweg
erreichbar ist.
Von Doppelfenstern und Teufelsgärten
Mindestens ebenso anspruchsvoll ist der Weg zum
Devils Garden; das Auto bleibt auf dem Parkplatz
und dann geht es für ein paar spannende Stunden in das
Reich der Geologie. Besonders morgens ist es noch
schattig und kühl, dann kann hier etwas zum Überziehen
nicht schaden. Bald wird der Pfad zwischen den Felsen
enger, und man entwickelt gezwungenermaßen
Bergziegen-qualitäten, wenn es außer den leichten Wegen
zum Landscape Arch, zum Navajo Arch
und zum Partition Arch noch weiter bis zum
Double 0 Arch gehen soll. Sogar einen
relativ schmalen Felskamm muß man bis dorthin
entlangkraxeln. Der große und der kleine Bogen, die
einen dann erwarten, sind die Anstrengung aber wirklich
wert!
Wenn es die Kondition noch zuläßt, kann man auf dem
Rückweg den Abstecher zur Windows
Section (zum Glück hat die nichts mit Computern
zu tun) machen. Der einfache Weg zum Turret
Arch und zum Überblick über jeweils das
North und das South Window kann
jetzt nicht mehr schrecken; der gesamte Rundweg hat es
schon mehr in sich, bietet dafür den Blick durch beide
Felsenfenster nebeneinander.
Schließlich haben Amerikafans mit Sehnsucht nach New
York in der Nähe des Visitor Centers die Gelegenheit,
durch die Park Avenue zu schlendern. Die
Felsformationen hier sollen an die Skyline der
Ostküstenmetropole erinnern.
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