Die Nationalparks Kaliforniens
5.1 vom Death Valley NP nach Porterville
Tag 30
Verlassen wird das unwirtliche Gebiet nordwestwärts auf
der 190. Nach der Parkausfahrt biegt man links
auf die 178, die durch die abweisende Landschaft
der Mojave-Wüste (S. 109) südlich nach
Ridgecrest führt. Man folgt nach wie vor der 178,
die bei Ridgecrest auch Business Loop 395 heißt
und anschließend ganz kurz zur State 14 nach
Mojave wird; aber nach knapp drei Meilen geht rechts
doch wieder die 178 ab in Richtung Bakersfield
und nach Onyx zum Lake Isabella.
Am Westende dieses Sees zweigt die State 155
nordwärts nach Wofford Heights ab. In Wofford Heights
muß man auf den versteckten Abzweig nach Glenville
achten, links ab von Süden kommend, rechts ab bei der
Rückfahrt vom See - aber immer auf der 155.
Langsam ändert sich die Natur. An den Südausläufern des
Sierra-Nevada-Gebirges, das sich wie ein Rückgrat durch
weite Teile Kaliforniens zieht, wird es wieder grüner
und die Luft mit zunehmender Höhe immer frischer. Und
zurückschalten muß man auch, denn es geht mitunter sehr
steil über kurvige Paß-straßen. Die Fahrt nach Glenville
und weiter bis zur Kreuzung der State 65 scheint
endlos, so sehr schlängelt sich die Straße erst an den
Gebirgsflanken entlang und dann durch die
landwirt-schaftlich genutzten Hügel auf der Westseite
der Sierra Nevada. Dann geht es rechts ab auf die 65,
ca 20 miles nach Porterville, wo wir im Motel6
übernachten.
5.2 Von Porterville über Sequoia NP zum Yosemite
National Park Tag 31
(siehe Anlage Sequoia/Kings NP)
Bei der Anfahrt zum Sequoia National Park (S. 74
ff.) merkt man bereits, aus welchem Bundesstaat ein
großer Teil der amerikanischen Vitamine kommt: Orte wie
Lemon Cove und Orange Cove fallen auf der Landkarte ins
Auge, und in der Tat führt die State 198 von
Visalia aus - auf die braunen Nationalparkschilder
achten - u.a. durch dichte Haine mit Zitronen- und
Orangenbäumen. Vorbei am Lake Kaweah zieht sich die
Parkzufahrt durch das kleine Three Rivers mit einer
Handvoll Öko- und Souvenirläden.
Bald danach kommt das Foothills Visitor Center – Man
darf wieder zurückschalten, vorsichtig die steilen
Serpentinen durchkurven und sich auf einige der
majestätischsten Bäume der Welt freuen. Immer wieder
liegen herrliche Ausblicke an der Strecke, etwa am
Amphitheatre Point. Drei Meilen und viele
Kurven weiter nördlich wird das Giant Forest
Museum gebaut (zur Saison 2001 soll es
öffnen). Ein Pendelbus, der vom Foothills Visitor Center
nach Lodgepole verkehrt, hält die Pkw-Schlangen in
Grenzen. Keine halbe Meile vor dem Giant Forest Museum
geht ein Abzweig rechts zu den Mammutbaumstücken,
durch die man mit dem Auto hindurchfahren kann.
Uralt und quicklebendig, die Wolkenkratzer aus Holz
Zwischen Museum und Visitor Center stößt man rechts der
Straße auf den Höhepunkt des Parks. Hier steht der nach
einem Bürgerkriegsgeneral benannte General Sherman
Tree, mit über 83 m Höhe, bis zu 31 m Umfang und
gut 1250 t Gewicht das vermutlich größte Lebewesen der
Welt, mit über 2300 Jahren auch eines der ältesten
überhaupt - und dazu noch eines der am schnellsten
wachsenden! Der Baum gehört zur Mammutbaumart
Sequoiadendron giganteum, die zwar nicht so hoch wird
wie die »Coastal Redwoods« Sequoia sempervirens, aber
durch ihre Dicke viel mächtiger wirkt. Kein Turm, kein
Hochhaus ist so beeindruckend, wenn man direkt
davorsteht - manche Besucher legen sich sogar auf den
Rücken. Aber nicht vor Verblüffung, sondern um so viel
Baum wie möglich auf das Foto zu bekommen.
Wer für eine Weile in das Hinterland wandern möchte, muß
bedenken, daß hier Bären- und Berglöwenland ist –
deshalb sind alle Empfehlungen der Park Rangers für ein
etwaiges Zu-sammentreffen zu beachten. Unter Umständen
überquert sogar ein Bär die Straße vor den Wa-gen. Außer
dem General liegen - bzw. stehen - noch weitere
Baumriesen am Weg, diesmal in einer an den Sequoia
anschließenden Exklave des Kings Canyon National Park.
Nach ein paar Kurven kommt das Grant Grove Visitor
Center, das sich gut für eine Verpflegungs- und
Sou-veniraufnahme eignet. Dort schart sich ein
regelrechter Mammutbaumhain um einen etwas höl-zern
wirkenden US-Präsidenten: Der General Grant Tree
wird auch als »Nationaler Weih-nachtsbaum« bezeichnet -
allerdings ohne Kugeln und Lametta.
Schon am Ende des Kings Canyon National Park weisen die
Schilder zur Straße 180 nach Westen in Richtung
Fresno, das nach weiteren Kurven, Obstplantagen und gut
50 Meilen erreicht wird.
Der heimliche Stoßseufzer: Endlich ein Supermarkt
Die größte Stadt im zentralkalifomischen San Joaquin
Valley hat keine großartigen Sehenswür-digkeiten, bietet
aber nach der »Überdosis« Natur die Gelegenheit zum
Einkauf in großen Shop-ping Centern, Diese sind schon an
der östlichen Ortseinfahrt entlang der 180 zu
finden wie auch jede Menge Hotels und Motels. Am Ende
der 180 auf die Beschilderung zur State 41
achten, die Fresno links liegen läßt. Nach ca. 20 Meilen
führt sie am Millerton Lake mit seinem Camping-platz
vorbei und leitet in nördlicher Richtung zum Yosemite
National Park - wo die Natur uns nach weiteren 40
Meilen bald wieder hat.
In Oakhurst geht es links auf die 49 Richtung
Mariposa, wo wir im Best Western.
übernachten.
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