3.10 vom Lake Powell zum Monument Valley
Tag 18
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Meilen nachdem man von der State 98 auf die US
160 Richtung Osten abgebogen ist, führt ein neun
Meilen langer Abstecher zu einem weiteren
Fotostopp-Lookout: die halsbrecherisch in einem
riesigen, überhängenden Sandsteinbogen klebende Ruine
Betatakin, die zum Navajo Na-tional
Monument (S. 55) gehört und neben Keet Seel
Arizonas größtes »Cliff Dwelling« ist. Besuchen wird man
diese Klippensiedlungen auf der Rundreise nicht können:
Vom Visitor Center aus ist mindestens ein halber Tag pro
Ruine einzuplanen. Zudem verlangen die Wanderwege ein
hohes Maß an Kondition und eine große Hitzetoleranz.
Zum Western-Denkmal überhaupt
(S. 56/57)
Zurück
auf der US 160 gabelt sich nach 19 weiteren
Meilen die Straße, dort links auf die US 163 in
Richtung Kayenta einbiegen, das mit seiner Handvoll
Unterkünften zwei Meilen später er-reicht wird. Bald
darauf sieht man am Horizont dunkelrot die
charakteristischen Tafelberge des Monument Valley
(offen Sommer (Mai-Sept.) 8-19, Winter
(Okt.-April) 8-17 Uhr). Man hat dieses Bild schon
tausend Mal gesehen – in Film, Werbung, auf Fotos. Und
trotzdem stockt ei-nem der Atem vor der gigantischen
Wirklichkeit. Bis zu 300 m hohe, rote Sandstein-Schlote
ra-gen fast senkrecht aus der kargen Ebene, gewaltige
Tafelberge und dünne, spitze Totempfahl-felsen, die am
Abendlicht förmlich glühen. Bald 60 Jahre ist es her,
daß Hollywood die bizarre Felslandschaft für
Westernfilme entdeckte. Da das Naturwunder auf dem
Gebiet der Navajo liegt und deshalb nicht der
Bundesgesetzgebung unterliegt, konnte es nicht zum
Nationalpark erklärt werden – es steht als „Navajo
Tribal Park“ unter Naturschutz. Die einzigartige
Szenerie erlebt man entweder auf eigene Faust –
überlegen, ob man dem Auto die heftige Holperstrecke
durch das „Tal der Denkmäler“ wirklich zumuten will -
oder ansonsten mit geführten Jeep- und Pfer-detouren,
die im Visitor Center angeboten werden, dazu noch auf
Pfaden, die für den Privatmotoristen gesperrt sind.
Auf einer etwa 30 km langen
Besichtigungsstrecke konzentrieren sich die
Highlights, Felsen mit den charakteristischen Namen „Elephant
Butte“, „Camel Butte“, die „Drei Schwestern“, Rainbird
Mesa“, Thunderbird Mesa“ oder „Totempfahl“. Die Kulisse
der einmal Riesen-fäustlingen ähnelnden oder nadelspitz
zulaufenden, dann wieder an Fabeltiere erinnernden
Berg-klötze ist grandios - kein Wunder, daß an diesem
magischen Ort Westerngeschichte geschrieben wurde.
Spätestens gegen Sonnenuntergang weiß man, warum! Und
der ist eigentlich ein MUSS.
Übernachtung in Mexican Hat San Juan Inn;
hoffentlich kann man da im Dunkeln hinfahren; ansonsten
kein Sonnenuntergang im Monument Valley.
Bevor Monument Vallley der Rucken gekehrt wird, sollte
man Goulding's Trading Post einen Besuch
abstatten. Der kleine Handelsposten hat sich seit den
zwanziger Jahren zu einem Besu-cherzentrum mit Hotel,
Restaurant und einem netten Museum gemausert, wo die
Geschichte von Gouldings und die Filmgeschichte von
Monument Valley dokumentiert wird.
Wenn man auf der US 163 weiter nach Utah hinein
fährt, kann man das Tafelberge-Panorama noch lange im
Ruckspiegel sehen. Auf einer kleinen Brücke überquert
die Straße den San Juan River in Mexican Hat,
das nach einem steinernen Sombrero benannt ist: Den
Namensgeber sieht man rechts auf einem Felsen nahe dem
nordlichen Ortsausgang.
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