Jürgen Fritz                                                  www.juergenfritz.de
    eine private Homepage                             Kontakt
 
     

Home
Reisen
USA Südwesten
Routenkarte
Planung

Reisebericht
Highway No. 1
Los Angeles
San Diego
Joshua Tree
Route 66
Grand Canyon
Lake Powell
Monument Valley
Natural Bridges
Arches NP
Canyonlands NP
Capitol Reef NP
Bryce Canyon NP
Zion NP
Valley of Fire
Las Vegas
Death Valley NP
Sequoia NP
Yosemite NP
Napa Valley
Nordkalifornien
San Francisco

Informationen
Länder-Infos
Links

 
 4.3       Von Las Vegas zum Death Valley NP (S. 111 ff., Kalifornien)       Tag 29

(siehe Anlage S. 18 – 19)

 Aus dem Spielerparadies führen die nächsten  ca. 700 km durch höchst unterschiedliche Land-schaften, von der tiefsten Stelle bis zum Fuß des höchsten Punktes der USA außerhalb von Alaska (Mt. Whitney, 4415' m), durch staubtrockene Wüstentäler bis zu den feuchten Wald-hängen der Sierra Nevada mit ihrer herrlich klaren Bergluft. Und das alles in nur einem Bundesstaat: Kalifornien hat uns endlich wieder.

 Death Valley: Je nach Zeit und Hitze fährt man im Tal zusätzliche 60 bis 120 Meilen zu den ca. 430 Meilen reine Wegstrecke. Der Weg zum Dantes View ist für Fahrzeuge über 7,7 m Länge nur für die erste Hälfte zugelassen. Die Klimaanlage nicht permanent und nicht auf vollen Touren laufen lassen, sonst besteht die Gefahr der Motorüberhitzung.Die Zeit nicht unter-schätzen, die man zum Überqueren der steilen und kurvigen Sierra westlich des Lake Isabella braucht.

 Schon kurz hinter Las Vegas - auf der US 95 nördlich Richtung Beatty und Tonopah -wird nach der glitzernden Nacht deutlich, daß Vegas ebenfalls nur ein großes Wüstennest ist, wenn auch mit Neongeschmack. Bereits am Stadtrand wird es wieder staubig, steinig und alles in allem nur mäßig spannend. So geht es 87 Meilen bis links der Abzweig zur State 373 kommt. Praktischer-weise liegt direkt an dieser Ecke in Richtung Death Valley Junction ein kleiner Rastplatz. Auf der 373 fährt man vorbei an Amargosa Valley bis zur Staatsgrenze von Kalifornien, dort heißt die Straße dann 127; nicht für lange, denn nach sieben Meilen wird Death Valley Junction erreicht und man biegt rechts auf die State 190 ab, die unweigerlich ins ominöse Tal des Todes führt.

 Death Valley Junction; das ist der Stoff, aus dem Fellini-Filme sind. Ein verlassenes Wüsten-dorf mit weißen Kolonnadenbauten, ein theater, in dem seit Jahren nur der Staub tanzt. In diesem Szenario landete vor mehr als 25 Jahren eine New Yorker Tänzerin von Mitte 40, des Herumtin-gelns und ihrer unbedeutenden Karriere müde. Eine Reifenpanne hielt sie fest, und als der Scha-den behoben war, wußte sie, hier wird sie bleiben. Dieses Theater wird sei herrichten und bespie-len – ob mit Publikum oder ohne. Das ist die Geschichte der Marta Becket und des Amargosa Opera House, in dem die Tänzerin jedes Wochenende pünktlich vor den Vorhang tritt, steppt und schwebt, in verschiedene Kostüme schlüpft und doch immer nur ein Thema spielt: sich selbst. Selbst wenn der Zuschauerraum gähnend leer ist, stellt sie sich zur Schau. Ihr Publikum hat sie sich an die Wände gemalt – eine ganze Hofgesellschaft sitzt auf den Rängen, Putten mit goldgelockten Haaren blicken von der Decke – und im Zentrum dreht sich Marta, eine 70jährige im rosa Ballerinaröckchen, mitten in der Wüste. Das muß man gesehen haben – nicht der künstlerischen Leistung wegen.

 Kurz nach der Parkeinfahrt zweigt links die Stichstraße zum Dantes View ab, 10 Meilen weiter geht es links ab zum Devils Golf Course und nach Bädwater. Auf dem Rückweg Richtung Nor-den ist es empfehlenswert, den kleinen Bogen des Artists Drive mit seiner perfekt in die Land-schaft eingebetteten »Farbpalette« zu fahren.

 

Nachts in der Wüste

Im Kreuzungsbereich am Ort Furnace Creek befinden sich Visitor Center, Campingplatz, Fumace Creek Inn und die etwas komfortablere Furnace Creek Ranch, wo wir übernachen werden. Abends  bei  Stovepipe Wells nicht die golden schimmernden Sanddünen im weich werdenden Wüstenlicht verpassen.

 

Durch das Tal des Todes

Es gibt einen Platz im Westen, da können die Temperaturen im Sommer auf über 50°C im Schat-ten steigen - mit nur einem Problem: Schatten ist Mangelware. Wasser, Hut und Sonnenschutz - hier ist diese Ausrüstung wichtiger als vielleicht irgendwo sonst in den USA. Hiervon soll man sich aber nicht abschrecken lassen, sondern das trotz der bedrohlichen Bezeichnung sehenswerte Death Valley entdecken.

Außergewöhnliche Geographie

Allein die Ortsnamen verlangen Respekt - ein Beispiel ist Dantes View. Die Aussicht von dies-em über 1600 m hoch liegenden Punkt (Fahrzeuge über 7,7 m Länge dürfen nur die erste Hälfte des Weges befahren) hätte den Dichter der »Göttlichen Komödie« wohl gut und gerne zu seiner Beschreibung der Vorhölle inspirieren können.

Extrem: Tief unten der wüstenhafte Salztümpel von Badwater - immerhin liegt hier mit 86 m un-ter Meeresniveau der tiefste Punkt der USA - gegenüber der Gipfel des oft schneebedeckten 3368 m hohen Telescope Peak. Ein weiteres Beispiel ist Devils Golf Course. Das Handicap auf diesem Golfplatz muß wahrlich ein teuflisches sein: Heißt er so, weil man um die vielen scharf-kantigen Salzblöcke unmöglich herumspielen, oder weil nur der Leibhaftige selbst hier den Schläger schwingen könnte? Auch ein anderer Aussichtspunkt übt eine ähnliche Faszination aus und hat den Filmregisseur Michelangelo Antonioni inspiriert - vor einer Generation drehte er dort »Zabriskie Point«.

Ubehebe und Little Hebe Crater nördlich der malerischen Sanddünen zeugen schließlich von den Urkräften im Erdinneren, die hier im Nordtteil des Parks gar nicht so tief im Verborgenen schlummern. Seinem abschreckenden Namen zum Trotz: Das „Tal des Todes“ ist das reizvollste Wüstengebiet Kaliforniens, das durch seine Vielfalt von Landschaftsformen überrascht. Von stumpfgrüner Vegetation überzogene Seitencanyons, mit bizarren, spitzen Steinformationen be-deckte Flächen, Salzwüsten und Berge, von denen man einen herllichen Blick über das 30 km breite und 200 km lange Tal hat, dessen Grund an einer Badwater“genannten Stelle 86 m unter dem Meeresspiegel liegt. Eine der schönsten Straßen den Park, die man allerdings nicht mit dem PKW befahren, sondern nur im Rahmen geführter Touren kennenlernen kann. In dieser Gegend wurde früher Bergbau betrieben, auf der zu Nevada gehörenden Seite liegen einige sehenswerte Geisterstädte.